1 Wird der geltend gemachte Ausstandsgrund bestritten, so entscheidet das Gericht.
2 Der Entscheid ist mit Beschwerde anfechtbar.
Ablehnungsbegehren - Übergangsrecht - Anfechtbarkeit - Frühere Tätigkeit als Rechtsanwalt
Décision de l'autorité de première instance portant sur la demande de récusation d'un juge, communiquée aux parties après le 1er janvier 2011, relative à une procédure introduite avant cette date; droit applicable en cas de recours cantonal (c. 2.1).
La récusation d'un juge présidant une Chambre du Tribunal des baux et loyers ne peut être demandée pour le seul motif qu'il a travaillé précédemment comme avocat de l'Asloca (Association suisse des locataires). Une relation d'amitié ou d'inimitié entre un juge et un avocat ne peut constituer un motif de récusation que s'il existe entre eux un lien qui, par son intensité et sa qualité, est de nature à faire craindre objectivement que le juge soit influencé dans la conduite de la procédure et dans sa décision (c. 2.2-2.4). Tribunale federale 4A_672/2011 del 31.1.2012 in DTF 138 I 1
Ausstand der sachverständigen Person - Anfechtbarkeit
La decisione sulla domanda di ricusazione di un perito giudiziario, il quale rientra nella definizione di “persona che opera in seno a un’autorità giudiziaria” ai sensi dell’art. 47 e segg. CPC (cfr. art. 183 cpv. 2 CPC) è impugnabile mediante reclamo. III Camera civile del Tribunale di appello (TI) 13.2011.94 del 11.1.2012
Ausstand der sachverständigen Person - Anfechtbarkeit
Für eine sachverständige Person gelten die gleichen Ausstandsgründe wie
für die Gerichtspersonen (vgl. Art. 183 Abs. 2 ZPO). Hält das Gericht die angeführten Ausstandsgründe
für unbegründet und ernennt es daher den Vorgeschlagenen trotzdem zur
sachverständigen Person, dann ist dieser Entscheid gemäss Art. 50 Abs. 2 ZPO
mit Beschwerde anfechtbar (E. 2.1) Obergericht II. Zivilkammer (ZH) PF120017 del 10.5.2012 in CAN 2012 p. 85
Ausstand der sachverständigen Person - Anfechtbarkeit - Verwirkung des Ablehnungsgrunds
Für sachverständige Personen gelten die gleichen Ausstandsgründe wie für
Gerichtspersonen (Art. 183 Abs. 2 ZPO). Entscheide über (bestrittene) Ausstandsbegehren betreffend Gerichtspersonen sind zwar mit Beschwerde anfechtbar (Art. 50 Abs. 2 ZPO). Es kann daraus aber nicht unbesehen geschlossen werden, die Beschwerde sei auch gegen die Ernennung von Sachverständigen generell zuzulassen, sofern dabei Ausstandsgründe gemäss Art. 47 ZPO geltend gemacht werden (Frage offen gelassen).
Wird das bereits erstattete Gutachten angefochten bzw. ersucht eine Partei um
Anordnung eines neuen Gutachtens, ist eine hierauf erlassene erstinstanzliche
Verfügung in der Regel nur mittels Beschwerde anfechtbar, wenn durch die
angefochtene Verfügung ein nicht leicht wiedergutzumachender Nachteil droht (E. 5).
Eine Partei, welche Ablehnungsgründe in „Reserve“ hält, um diese nach der
Kenntnisnahme eines für sie nachteiligen Gutachtens nachzuschieben, handelt
treuwidrig und rechtsmissbräuchlich. Säumnis in diesem Sinne hat die Verwirkung des Ablehnungsgrunds zur Folge (E. 3). Obergericht 2. Zivilkammer (BE) ZK 12 26 del 2.2.2012
Ausstand der sachverständigen Person - Anfechtbarkeit - Verwirkung des Ablehnungsgrunds
Aus Art. 50 Abs. 2 ZPO kann
nicht ohne Weiteres geschlossen werden, die Beschwerde sei auch gegen Ausstandsentscheide
betreffend Sachverständige generell zuzulassen, sofern dabei
Ausstandsgründe nach Art. 47 ZPO geltend gemacht werden. Gegen die sachverständige Person sollen zumindest dann noch Einwendungen
in Form eines Ausstandsgesuchs erhoben werden können, wenn erst
nach ihrer Ernennung Grund dazu erstanden ist (E. 2). Kantonsgericht II. Zivilkammer (GR) ZK2 12 12 del 19.4.2012
Persönliches Interesse des Richters - Zuständigkeit für den Entscheid über den Ausstand
Wenn alle Richter des Kantons abgelehnt werden sollen, bleibt nichts anderes übrig, als das (an sich systemfremd) Abgelehnte über ihre Ablehnung selber entscheiden (E. 2.2).
Das Ausstandsrecht ist vom Gesetzgeber wenig systematisch, zum Teil willkürlich geregelt. Praktische Überlegungen spielen eine erhebliche Rolle. Auch wenn die Richter am Wohlergehen ihrer Pensionskasse sehr interessiert sind und sie diese aktuell in einer desolaten Verfassung befindet, wird daraus kein Ausstandsgrund abgeleitet, dass der Prozess für die mit um die Fr. 20 Mia. ausgestattete Kasse einen Nachteil von einer halben Million Franken bewirken kann (E. 3) Obergericht II. Zivilkammer (ZH) RU110052 del 3.1.2012
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